Ein etwas anderer Ansatz, sich Lebensziele zu setzen – die eigene Grabrede

Was wollen wir wirklich im Leben? Mal abgesehen von den oberflächlichen Dingen wie materielles, Geld oder Macht. Und auch abgesehen von dem, was uns die Marketing-Abteilungen der Unternehmenswelt als erstrebenswert ins Gehirn pflanzen. Um das herauszufinden, wollen wir gemeinsam ein kleines Experiment wagen, dass dem ein odere anderen vielleicht etwas morbide erscheinen mag, aber durchaus zum gewünschten Ergebnis führt: Machen wir uns Gedanken darüber, wie unsere Grabrede aussehen könnte.

 

Vorwort: A Christmas Carol

Kennt ihr die Geschichte von Ebenezer Scrooge? Betitelt als “A Christmas Carol” (im deutschen “Eine Weihnachtsgeschichte”). Ich will jetzt hier keine großartige Zusammenfassung schreiben, Wikipedia kann das mit Sicherheit besser, aber kurz zum Bezug zum heutigen Thema: Der Hauptcharakter wird im Laufe des Buches vom “Geist der zukünftigen Weihnacht” in die Zukunft geführt, in der er selbst tot ist, und miterleben muss, was die Menschen über seinen Tod denken und was er zu Lebzeiten ausgelöst/bewirkt hat – nicht viel Gutes natürlich, sonst wäre die Geschichte weniger spannend. Jedenfalls zieht er daraus seine Lehren, und nachdem der Spuk vorbei ist, wird er zu einem völlig anderen Menschen.

So extrem wie bei Ebenezer Scrooge wird es (hoffentlich) bei keinem meiner geschätzten Leser sein, und letztendlich werden uns aller Wahrscheinlichkeit nach auch keine Geister erscheinen, um uns zu zeigen, welche Spuren unser Leben in den Leben anderer hinterlässt und was man nach unserem Tod von uns denken wird. Deshalb die Aufforderung:

 

Sei dein eigener Geist der zukünftigen Weihnacht

Stellen wir uns vor, wir könnten in die Zukunft blicken. Statt einem Weihnachtfest in der Zukunft, dass ohnehin nur als symbolisches “Drumherum” gedient hat: Unser eigenes Begräbnis. Stellen wir es uns plastisch vor. Wie sieht die Grabrede aus? Besteht sie nur aus leeren Phrasen, die genausgut jedem anderen Toten gewidmet sein könnten? Wenn wir nicht nur in die Zukunft, sondern auch in die Gedanken der Anwesenden blicken könnten: Beschämen uns die Gedanken oder machen sie uns traurig? Dasselbe für geflüsterte Gespräche zwischen den Anwesenden? Das kann natürlich nicht Sinn und Zweck unseres Lebens sein. Aber was tun wir dagegen? Genau:

 

Die eigene Grabrede schreiben


Klingt morbide? Ist es möglicherweise auch. Aber was könnte zielsetzender für das gesamte Leben sein, als sich die letzte Bewertung eben dieses Lebens vor Augen zu halten? Aussehen könnte das in etwa so:

“Er war ein selbstloser Mensch, der uns stets mit Rat und Tat oder helfender Hand zur Seite stand, wenn wir ihn brauchten.”

Das wäre ein simples Beispiel für etwas, dass wir gerne hören würden, wenn es uns einmal nicht mehr gibt, oder? In der Richtung lässt sich natürlich wesentlich mehr zusammentragen, aber schließlich ist das Beispiel nur zur Veranschaulichung da. Jeder sollte selbst überlegen, was er über sich gerne hören würde, wenn es dann mal so weit ist.

Und damit wir uns nicht mit der schlichten Hoffnung begnügen müssen, dass uns andere Menschen so sehen, wie wir gern gesehen werden würden, gilt es, daran zu arbeiten. Und das ist der entscheidende Punkt: Wir haben ein Ziel. Ein ziemlich konkretes sogar. Jetzt ist es nur noch an uns, es umzustzen.

 

Umsetzung

Für die Umsetzung des auf diese Art und Weise eruierten Lebenszieles gibt es viele Möglichkeiten. Eine der Möglichkeiten ist das “Übersetzen” der gewünschten Grabrede in ein tägliches “Gebet” oder “Mantra”, dass wir täglich für uns selbst sprechen, um dieses Ziel zu verinnerlichen, in unser Unterbewusstsein einzubrennen. Das obige Beispiel ließe sich wie folgt übersetzen:

“Ich werde meiner Familie und meinen Freunden stets helfend zur Seite stehen ohne eine Gegenleistung zu verlangen oder zu erwarten.”

Also, ihr sinnsuchenden auf dem Weg des Lebens: Fangt noch heute an und schreibt eure eigene Grabrede.

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