Lichttherapie gegen saisonal abhängige Depression (SAD)
Jeden Herbst dasselbe Spiel: die Tage werden kürzer und der Körper erhält viel zu wenig Licht. Darauf reagiert eine zunehmende Anzahl an Menschen mit einer SAD, einer saisonal abhängigen Depression. Lichttherapie kann hier eine entscheidende Hilfe sein.
Wie funktioniert Lichttherapie gegen Depressionen?
Licht ist für die Ausschüttung von Melatonin entscheidend, denn Melatonin wird auf Befehl der Zirbeldrüse ausgeschüttet. Und diese wiederum erhält ihre Impulse von der Retina im Auge. Je nach einfallender Lichtmenge sind diese Impulse stärker oder schwächer.
Je weniger Melatonin ausgeschüttet wird, desto tiefer sinkt die Laune, man wird antriebslos, gereizt, unlustig, entwickelt Heißhunger- oft auf kohlehydratreiche Nahrungsmittel wie Pizza und Pasta und fühlt sich ständig müde.
Bei SAD-Patienten ist zudem ein Mangel des Botenstoffes Serotonin (auch bekannt als Glückshormon) gegeben: Serotonin wird zur chemischen Übertragung zwischen Nervenzellen im Gehirn benötigt. Dabei reguliert das Transportprotein 5-HTT die Verfügbarkeit des Serotonins in den Synapsen. Bei SAD-Patienten nun ist dieses Transportprotein hyperaktiv und pumpt das Serotonin zu rasch aus seinem Einsatzbereich.
Hilft die Lichttherapie gegen Depressionen?
Mit der Lichttherapie kann 5-HTT verlangsamt werden- so lautet das Ergebnis einer vierjährigen Forschungsarbeit, die im ‚Neuropsychopharmcology-Journal’ veröffentlicht wurde.
Mit der Lichttherapie wird dem Körper mehr Licht zugeführt, wodurch sowohl ein Melatoninmangel als auch der bei SAD-Patienten vorliegende Serotoninmangel ausgeglichen wird.
Zur Lichttherapie werden spezielle medizinische Lichttherapielampen benutzt, unter deren Einflussbereich man sich je nach deren Stärke (2.500 bis 10.000 Lux) zwischen 45 Minuten und zwei Stunden pro Tag begeben sollte.
Der Wirksamkeit dieser Therapiemethode bei SAD wird von wissenschaftlicher Seite zugestimmt: in über sechzig kontrollierten Studien mit mehren Hundert Patienten wurde die Wirksamkeit der Lichttherapie grundsätzlich bestätigt.